De Breissn oberhoib vom Weißwurschtäquator führn ja bekanntlich an Kriag darüba, obs Hellau oder Alaaf hoaßt. Uns Baiern konn de Diskussion ziemlich wurscht sei, umso mehra konn ma bei uns schomoi schiaf ogschaut wern, wenn ma vo „Karneval“ statt vo „Fasching“ red.
Aber wos bedeitn de zwoa Begriffe denn eigentlich und wos werd an Fasching eigentlich gfeiert?
Karneval kimmd ausm Lateinischen und hoaßt so vui wia „Fleisch, lebe wohl“, weil nochm Karneval de Fastenzeit ogäd, in der friahra vor ollem auf Fleisch verzichtet woan is. Des Wort Fasching kimmt vo „Vaschang“, wos da letzte Ausschank war, bevor aa bei uns eben gefastet woan is.
Desweng red ma sowoi bei uns als aa in olle andern Bundesländer aa von da Fastnocht – de letzte Nocht vorm Fasten. Da erste Fastendog is dann quasi da Aschermigga, bei dem ma aa in Bayern zumindest fia oan Dog koa Fleisch isst, sondern meistens aufn Fisch ausweicht.
Wer si oiso am Aschermigga zur Forelln a Weißbier eischengt und trotzdem auf olle schimpft, de „Karneval“ song hods genaugenommen ned verstanden, weil derjenige eben agrad eher Karneval ois Fasching feiert – aba des nur nebenbei.
Warum feiert ma aber jetzt genau an Fasching? Ma konn an Fasching als a Mischung zwischen heidnische und christliche Traditionen betrachten: friahra hod ma ungefähr zur Faschingszeit immer an Winter mit bunte Verkleidungen ausdriem, deswegen gibt’s de Tradition, dass ma si als irgendebba verkleid, der ma gar ned is! Da Fasching war oiso da Zeitpunkt, wo da Frühling si zum ersten moi okündigt hod. Vielleicht hod ma desweng aa genau dann gefastet, weil erstens im Frühjahr nimmer vui Gelagertes vom Winter übrig war und ma zwoatens vui Konzentration und Schweiß in de Fäidarbaat gsteckt hod – jeden Dog a Voigranatn war oiso einfach nimmer drin, wenn draußen wieder zum wergln war!
Und weil as Christentum si quasi olle Traditionen einfach einverleibt hod, hod ma beim Fasching koa Ausnahme gmacht und an Aschermigga fest auf 46 Dog vorm Ostersunda gsetzt (aa des Ostara-Fest hod ma übrigens grampfed). Genau gnomma war fia de Christen oiso nur da Aschermigga ausschlaggebend, der an Fokus auf des wichtigste chrsitliche Fest (de Auferstehung Jesu) gsetzt hod. Da Aschermigga selbst kimmt vom Segn mitm Aschngreiz in de Kirchen, der auf de Veränglichkeit vo unserm Leben hiweisn soi.
Interessanterweise ham de Mönche in Bayern aa eher Karneval ois Fasching gfeiert, weil mitm Saufa hod ma abm Aschermigga mit da Starkbierzeit erst so richtig ogfanga! „Flüssiges bricht as Fasten ned!“ war da Leitspruch, mit dem ma as Hungern bissl obgmildert hod: so is möglichst vui Stammwürze ins Bier kemma und a ganz neie Tradition entstanden. Wer si oiso scho immer gfrogt hod wia de Fastenzeit mit de brachialen Starkbierfeste ohne jegliches Limit zamgäd woaß jetzt Bescheid.
Zusammengefasst hoaßt des, dass da Aschermigga eigentlich da oanzige christliche Dog war, der mitm Fasching und da Fastenzeit zum doa hod, während bei de Heiden da Aschermigga einfach nur as Ende von a gaachen Saufwoch war, noch der erstmoi a Zeit lang wieder a Ruah war.
Und um so richtig ozumgem gibt’s nomoi olle Faschingsdog mit erna Bedeitung auf oan Blick:
- Narrischa Pfinzda: Traditionell da Weibafasching, bei der de Frauen auf d’Roaß gengan mit dem Ziel am schnösligen Chef in da Arbaat de Krawattn obzumschneidn. Des symbolisiert de Beschneidung der männlichen Macht, wobei mia Männer in dem Sinne froh sei kennan, wenn’s bloß de Krawattn war.
- Ruaßiga Freitog: friahra ham de Faschingsnarren probiert olle Leid an dem Dog Ruaß ins Gsicht zum schmieren, heid wern si aber mit Sicherheit irgendwelche zuazognen Karnevalisten finden, de des Ganze ois „Blackpainting“ verdeifeln
- Schmoiziger Samsda: an dem Dog wern Schmoiznudeln (boarische Krapfn) backa und vor ollem gessn, wobei der Dog alkoholtechnisch woi da mildeste is (Ausnahmen bestätigen de Regel)
- Faschingssunda: der Dog, an dem in vui boarische Dörfer und Städte Faschingsumzüge san, bei dene mit große, selbstbaute Faschingswägen meist politische Ereignisse durchn Dreck zong wern (im wahrsten Sinne des Wortes)
- Rosenmondog: kimmt eigentlich vom Wort „rasen“ und war oan Monat spader a sogenannter „Cheatday“, bei dem ma as Fasten fia oan Dog unterbrocha hod. Heid finden meistens sogenannte Rosenmontagsbälle statt.
- Faschingsdienstog: an dem Dog gem de Narren meistens nomoi Voigas, bis am sogenannten Kehraus um Mitternocht dann de Fastenzeit eigleitet werd. Des Wort Kehraus kannt womöglich a davo kemma, dass ma an Winter austriem hod.
- Aschermigga: da erste Fastendog und as Ende von da Fastenzeit. In de Kirchen werd mit Aschngreiz gesegnet und de meisten Faschingsnarren san woi zumindest kurzfristig froh, dass da Fasching jetzt umme ums Eck is
Interessant is im Bezug aufn Fasching aa no as ostslawische „Masleniza“(Butterwoche), des unserem heidnischen Fasching sehr ähnlich is: es wern jeden Dog buttrige Speisen wia z.B. Pfannakuacha gessn, de Leid verkleiden si ebenso auf de Straßen und treim an Winter aus und anschließend gibt’s aa do a Fastenzeit bis Ostern.
In dem Sinne ko ma bloß no an scheenan Fasching und a entspannte Fastenzeit wünschen!